Kein Gesang
Wo die Spinnen einsam ihre Netze spinnen,
rüht sich kein Leben.
Rührt sich der Tod.
Nur um sich selbst.
Die Tage werden immer kürzer.
Und es scheint als ob sich die Motivation für einen
Tag in der Schule der mit Dunkelheit beginnt
und mit Dunkelheit endet sich exponential zur
Tageslänge zu verkleinern.
Ich bin den ganzen Tag eingesperrt
in diesen Gemäuern, die nicht einmal war
werden würden, wenn man es mit
Napalm übergießen würde.
Gott, diese ständige Kälte ist schlimmer
als ständige Hitze. Sie frisst sich in jedes Gebein.
[die Pein]
Immerhin finde ich jetzt wieder Zeit ein bisschen
zu schreiben.
Ich bin Tauglich.
Zumindest behauptet das das Bundesheer und
ich glaube denen, auch wenn einige von ihnen
[Oberst Steininger]
einen sehr zwielichtigen Eindruck machen.
Immerhin habe ich bereits eine Bestimmung gefunden.
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Angst und Dunkel um mich her,
weh' - mir wird das Herz so schwer,
dass ich Heim und Weib verlassen musst,
das vergess' ich nimmermehr!
Dass des Krieges Faust das Land verheert,
das vergess' ich nimmermehr!
Feuerschein in finst'rer Nacht,
warten auf den Tag der Schlacht.
Trübe Augen unterm Sternenzelt,
blicken wie erfroren und leer,
tragen Kunde von der Macht
der Welt - Last der Menschen
schwarz und schwer!
Weit, so weit, wo die Sonne den Morgen grüßt.
Weit, so weit, wo die Sehnsucht wohnt.
Wo dein Mund mir lacht, bin ich jede Nacht,
wenn die Seelen wandern geh'n.
Schwer wie Blei, so kalt und grau
senkt der Schlaf sich auf mein Haupt,
führt im Traum mich fort an jenen Ort,
wo in Frieden ich verweil',
wo die Sonne und der Erde Kraft
alles Leben lässt gedeihen.
Ich erwach' im Morgengrauen,
der Tag der Schlacht lässt mich erschauern.
Bald schon tönt des Feindes Kriegsgeschrei,
mordend werden wir vergehen.
Wenn dem Tod ich in die Augen schau',
werde ich dort mich selbst einst sehen ...
Weit, so weit, wo die Sonne den Morgen grüßt.
Weit, so weit, wo die Sehnsucht wohnt.
Wo dein Mund mir lacht, bin ich jede Nacht,
wenn die Seelen wandern gehen.