Thursday, January 05, 2006

Kein Morgen

Was wenn es keinen Morgen gibt.
Und ist der Gedanke wirklich so abwegig.
Wir hetzen durch unser Leben und machen Pläne.
Wir wissen was wir übermorgen um 15:34 machen, denn das
steht in unserem Terminkalender.
Wir wissen war wir gestern vor einer Woche um 6:12 gemacht haben,
denn das haben wir in unserm Protokoll mitgeschrieben.
Aber meistens wissen wir nicht was wir jetzt machen.
...
Wir planen unser Leben.
Planen die Tage, die kommen werden.
"Hach wie schön, ich freue mich auf morgen"
"die nächste Woche wird wunderbar. Die wird die schönste in meinem Leben.
Egal was gestern war. Morgen und die nächste Woche bin ich nur für dich da."
Und dann kommt ein Lastwagen zu schnell daher.
Übersieht einen Zebrastreifen und die zwei Liebenden.
Kein Morgen. Keine nächste Woche.
[Tod]
...
Der Gedanke ist schrecklich. Ich hasse ihn so sehr.
Es ist dieser kleine, fiese Gnom in meinem Gedanken, der immer wieder
hervorspringt und mich daran erinnert wie kurz unser Leben nicht ist.
...
Weiß jeder Mensch was man von einem hält.
Ich weiß es nicht.
Ich hoffe die Menschen wissen wie gerne ich sie habe.
Ich will nicht im Streit mit jemandem liegen, den ich in Wirklichkeit gern habe.
Ich bin ein gutmütiger Mensch. Ich kann keine Menschen hassen.
Nicht lange und nicht ohne Grund.
[ohne driftigen]
...
Ich will nicht, dass die letzten Worte, die ich zu jemandem gesagt habe sind:
"Schleich di du bleda Wichser."
...
Der Vater einer Freundin hatte einen Schlaganfall.
Eine Woche vor den Weihnachtsferien.
Er lag dann im Koma. Bis nach Weihnachten.
[so ganz nebenbei auch ihr Geburtstag].
Er ist nicht mehr aufgewacht.
Und ihre letzten Worte... nun....
...
Ich hasse solche Gedanken.
Wie ein kleiner, fieser Gnom in meinem Gehirn.
[deja vú]
...
Ich muss es noch einmal irgendwo notieren.
Letzte Briefe an Menschen die ich liebe.
Damit sie sicher sein können.
Ich habe das schon einmal getan.
Aber das war vor 4 Jahren... schon zu lange her.
Vieles hat sich seitdem getan.
...
Und jetzt da mein Leben perfekt scheint, denke
ich an das Morgen... Und ob es einen gibt...
Und was dann sein wird...
...
______________
Sie stehen eng umschlungen
Ein Fleischgemisch so reich an Tagen
Wo das Meer das Land berührt
Will sie ihm die Wahrheit sagen

Doch ihre Worte frisst der Wind
Wo das Meer zu Ende ist
Hält sie zitternd seine Hand
Und hat ihn auf die Stirn geküsst

Sie trägt den Abend in der Brust
Und weiß dass sie verleben muß
Sie legt den Kopf in seinen Schoß
Und bittet einen letzten Kuß

Und dann hat er sie geküsst
Wo das Meer zu Ende ist
Ihre Lippen schwach und blaß
Und seine Augen werden naß

Und dann hat er sie geküsst
Wo das Meer zu Ende ist
Ihre Lippen schwach und blaß
Und seine Augen werden naß

Und dann hat er sie geküsst
Wo das Meer zu Ende ist
Ihre Lippen schwach und blaß
Und seine Augen werden naß

Der letzte Kuß
Ist so lang her
Der letzte Kuß
Er erinnert sich nicht mehr
[Nebel - Rammstein]

5 Comments:

Blogger AsTheCrowFlies said...

Sattheit reizt nicht minder als der Hunger - Stefan Zweig

4:37 AM  
Blogger Insane Thoughts said...

mhm klingt guad

5:26 AM  
Blogger Salz said...

ich hab oft so sehr angst vor morgen, dass es mir ganz recht wär morgen nicht mehr zu sein.

11:37 AM  
Blogger Insane Thoughts said...

bist du dir sicher.
Manchmal ist das morgen das was mich heute am leben hält

5:06 AM  
Blogger Salz said...

ja manchmal. da hast du recht.

5:28 AM  

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