Ich war letztens dabei, wie ein Mensch vor dem Tod gerettet wurde.
Es war ihm nicht bewusst, es war nicht einmal seinen
Rettern in diesem Moment bewusst, doch sie taten es.
Und warum?
Bekamen sie dafür Geld?
Ehre?
Ruhm?
Nein, sie machten es freiwillig, ohne Entgelt.
Ohne große Anerkennung mit Ausnahme der
Familie des Geretteten.
Wahnsinn.
Und dann musste ich über unsere Heldenvostellungen
nachdenken.
Ich bin mir der Tatsache bewusst, dass diese Frage
schon oft und von vielen verschiedenen Menschen gestellt wurde.
Ich schließe mich einfach der Menge an und stelle dir Frage nach den Helden dieser Welt.
Die Helden dieser Zeit sind unauffällig,
werden meist nicht beachtet. Ihre
Heldentaten nicht von Barden besungen
oder in Balladen gelobt.
Kein Mensch registriert ihre Anwesenheit,
verneigt sich vor ihnen und gibt ihnen
Jungfrauen.
Die Helden unserer Zeit sind alle Menschen,
die freiwillig oder auch gegen Bezahlung
ihre Freizeit, ihren Einsatz und auch ihr
Leben opfern, um anderen zu helfen.
Wenn man früher von großen Kriegstreibern,
Soldaten, Kriegern und Königen als Helden
sprach, Menschen die ihre Feinde
zu Tausenden niedermetzelten, sind
diese heute
[hoffentlich]
verpöhnt.
Keine Kriegshelden mehr.
Friedenshelden.
Alltagshelden.
Freizeithelden.
Wir sind die Helden.
Und wenn jemand nach unseren Helden
fragt, soll er seine Augen aufmachen und
sich umsehen. In seiner Familie.
Seine Eltern, seine Verwandten, seine Freunde.
Jeder vollbringt seine Heldentaten jeden Tag.
Die Alleinerziehende Mutter, die es schafft zu
arbeiten und doch für ihre Kinder da zu sein.
Der Feuerwehrmann, der sein Leben riskiert um
diejenigen aus dem Feuer zu holen, die es nicht
mehr schaffen.
Der Pfleger im Altenheim, der den Alten ihren
Lebensabend erleichtert.
Der Sanitäter, der seine Freizeit opfert um Menschen
zu helfen, die sich selbst nicht helfen können.
[Helden]
Helden!
In einer Welt, die im Sturzflug den Bach hinunter
geht, ist jeder Mensch ein Held, der sich und
vor allem den anderen Menschen das Leben erleichtert
und ihnen hilft.
Punkt.
_______
...
Es gibt Momente im Leben, da man kritisch auf sein
Werk blickt und sich fragt, wieviel Scheiß ein einziger Mensch produzieren kann.
Mir geht es jedes Mal so. Immer wenn ich etwas schreibe,
immer wenn ich etwas zeichne oder meine Gedanken irgendwie
festhalte. Immer wenn ich etwas singe und aufnehme.
Geht es uns allen so?
...
[hoffentlich]
[ansonsten sehe ich keine Hoffnung]
Natürlich gibt es Hoffnung...
Die Hoffnung stirbt zuletzt.
[stirbt]
was?
[sie stirbt zuletzt]
[aber sie stirbt]
Ja.
[irgendwann sterben wir alle]
ja.
[früher oder später]
definitiv
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Deine Augen, fahl und hell,
schielen fröhlich in die Welt.
Wenn Du kommst verschwindet schnell,
der edle Mann, der Dir gefällt.
Du wolltest ihm schöne Augen machen,
das gelang Dir freilich nicht,
hörtest ihn nur schallend lachen,
aufgegeben hast Du nicht.
Du wolltest ihn Dein Eigen nennen,
brautest ihm den Liebestrank.
Man sah ihn aus der Stube rennen,
am Donnerbalken er versank.
Beim Tanz wolltest Du ihm nahe sein,
doch seine Gunst bekamst Du nicht,
denn Du bracht in den Boden ein –
er war zu dünn für Dein Gewicht.
Sommersprossen rotes Haar
Und beim ersten Sonnenlicht
Glüht Dein Antlitz wunderbar,
leuchtend rot mit einem Mal.
Deine Nase, groß und rund,
steckst Du gern in fremde Sachen.
Nimmst zu voll den schiefen Mund
und hinterrücks sie alle lachen.
Doch eines Tages schwörst Du Dir,
wirst Du ein großer Ritter sein,
dann kommen alle her zu Dir,
Du wirst ihr Lebensretter sein.
Deine Arme voller Kraft,
denen Deiner Schwester gleich,
führten das Schwert mit aller Macht,
doch schlug sie Dich dann windelweich
(Schandmaul - Wahre Helden)